Ertrag

Der landwirtschaftliche Ertrag ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Von besonderer Bedeutung ist die Witterung und die Versorgung der Pflanzen mit Wasser während der Anbauzeit. Kurzfristige Ereignisse wie Starkregen oder Hagel haben einen Einfluss, aber auch länger andauernde Trocken- oder Nassphasen. Die einzelnen Kulturen verfügen über stark unterschiedliche Verdunstungseigenschaften, welche in der jeweiligen Wachstumszeit und -dauer begründet liegen. Wintergetreide-Sorten, welche einen Teil ihrer Entwicklung in den kühleren Monaten (Herbst, Frühjahr) vollziehen, haben einen geringeren Wasserverbrauch als die entsprechenden Sommerkulturen. Kartoffeln und Zuckerrüben haben auf der anderen Seite einen höheren Wasserbedarf als Getreide aufgrund ihrer verhältnismäßig langen Vegetationszeit. Die wichtigsten Kulturen in Rheinland-Pfalz zeigen allesamt ein deutlich zunehmendes Trockenstressrisiko aufgrund sich verschlechternder klimatischer Wasserbilanzen während der Sommermonate. Der Züchtungsfortschritt kann zu Ertragssteigerungen und zu einer verbesserten Anpassung an schlechtere klimatische Bedingungen führen.

Das Foto zeigt eine Zuckerrübenmiete
Zuckerrübenmiete
Das Foto zeigt einen Mähdrescher bei der Eizenernte
Weizenernte

Verändern sich landwirtschaftliche Erträge im Klimawandel?

Die Graphiken zeigt die Abweichung des Ertrags zum langjährigen Mittel (1975-2004) der jeweiligen landwirtschaftlichen Kultur in Prozentpunkten. Die Erträge wurden um ihren Züchtungsfortschritt bereinigt. Der Winterweizen konnte bis zur Jahrtausendwende auch züchtungsbereinigt starke Ertragszuwächse erzielen. Verbesserte Pflanzenschutzmittel und Anbautechniken können diesen Trend positiv beeinflusst haben. Seit der Jahrtausendwende eine Stagnation der Ertragsentwicklung beobachten. Bei den Erträgen der Zuckerrübe zeigt sich kein Trend. Jedoch scheinen positive, wie negative Abweichungen zum langjährigen Mittel zuzunehmen.

Methodik

Die Ertragsmengen der jeweiligen Jahre stammen vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz und wurden in Dezitonnen Ertrag pro Hektar und Jahr angegeben. Der Wert für den Züchtungsfortschritt des Winterweizens wurde von Ahlemeyer & Fried (2010) übernommen.

Die Rohdaten der jährlichen landwirtschaftlichen Ertragssummen wurden in Dezitonnen pro Hektar angegeben. Hieraus wurde für die jeweilige Kultur ein langjähriges Mittel zwischen 1975 und 2004 gebildet. Sowohl die jährlichen Erträge als auch deren langjähriges Mittel wurden um ihren Züchtungsfortschritt bereinigt. Anschließend wurden die jährlichen Abweichungen vom Mittel in Prozentpunkten berechnet.

Ahlemeyer, J., & Fried, W. (2010). Entwicklung der Weizenerträge in Deutschland - Welchen Anteil hat der Zuchtfortschritt? 61. Tagung der Vereinigung der Pflanzenzüchter und Saatgutkaufläute Österreichs, S. 29.