Osteifel

Exposition

Die Abbildung zeigt eine Karte von Rheinland-Pfalz, auf welcher die Grenzen der Naturräume eingezeichnet sind. Der Naturraum Osteifel, welcher sich im Nordwesten des Bundeslandes befindet, wurde gelb markiert, während der Rest der Karte grau ist.

Die Osteifel besteht – typisch für die Lage im Rheinischen Schiefergebirge –  überwiegend aus Schiefer, Kalk- und Sandsteinen sowie Quarziten aus dem Devon. Die Eifel gehört geologisch zu den Teilen des linksrheinischen Schiefergebirges und somit zu den Hochflächen, die auch als Rumpfhochland bezeichnet werden. Einzelne bis 700 m hohe Bergrücken wie Schneifel oder Hohes Venn durchziehen die Hochfläche im Westen. Im Ostteil bildeten sich in der Hohen Eifel und der Vulkaneifel aus tertiärem und diluvialen Vulkanismus einzelne, die Hügellandschaft überragende Schlackenvulkane und Basaltkuppen. Flüsse wie Our, Kyll, Ahr, Brohl und Rur haben sich zum Rand der Eifel hin tief eingeschnitten und bilden dort größere Täler aus.

Am westlichen Rand Deutschlands gelegen ist das Klima der Eifel vom Einfluss des Atlantiks geprägt. Verhältnismäßig milde Winter und relativ kühle, niederschlagsreiche Sommer sind für dieses Klima charakteristisch. Überwiegend westwindgeprägt fällt der Großteil des Niederschlags an den westexponierten Hängen, relativ trockenes und mildes Klima herrscht im Wind- und Regenschatten der Hocheifel. Die Mitteltemperatur im kältesten Monat (Januar) beträgt -1,5 °C in den Hochlagen, im Gebirgsvorland +1,5 bis 2 °C; Frosttage mit Tiefsttemperaturen unter 0 °C gibt es in den Höhenlagen; Eistage, an denen die Temperaturen nicht über 0 °C ansteigen, liegen im langjährigen Mittel bei 40; der wärmste Monat (Juli) hat im Schnitt nur eine Temperatur von 14 °C in den Hochlagen.

Die Abbildung zeigt ein Klimadiagramm für die Periode 1971 bis 2000 für die Klimastation Hersdorf-Weißenseifen, welche sich auf 530 m befindet. Erkennbar sind die Jahresverläufe der Temperatur und der Niederschlagssumme. Es handelt sich in allen Monaten um humides Klima. Die Temperatur ist mit etwas unter 0 °C im Januar am niedrigsten und erreicht im Juli und August bei etwa 15 °C ihr Maximum. Die Niederschlagssumme ist im März, April und August am geringsten und im Dezember am höchsten. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 7,3 °C, während die Jahressumme der Niederschläge 996 mm beträgt.
Klimadiagramm für die Periode 1971 bis 2000 und die Station Hersdorf-Weißenseifen

Klimavariable1994 - 2023Änderung im Naturraum1Änderung in RLP
Jahresmitteltemperatur9,1       °C+ 1,7      °C+ 1,7    °C
heiße Tage7          d/a+ 4         d/a+ 6       d/a
Sommertage33        d/a+ 14       d/a+ 17     d/a
Eistage17        d/a- 9          d/a- 8        d/a
Frosttage79        d/a- 15        d/a- 16      d/a
Sonnenscheindauer1617    h/a+ 7         %+ 7       %
Niederschlag806      l/m²+ 6         %+ 6       %
ergiebiger Niederschlag
(20 mm)
4          d/a-             d/a-           d/a

1Die Änderung bezeichnet die Differenz einer aktuellen Klimatologieperiode (1994-2023) zu der vergangenen Klimatologieperiode. Je nach Variable bezieht sich die vergangene Klimatologieperiode auf den Zeitraum 1881-1910 (Temperatur, Niederschlag) oder 1951-1980 (Kenntage, Sonnenscheindauer). Nicht signifikante Änderungen werden in der Tabelle als "-" dargestellt.

Weitere Informationen zum Klima und zum Klimawandel in der Region Siegerbergland finden Sie unter der Rubrik Klimatische Änderungen.

 

Sensitivität

Mit einem Flächenanteil von fast 50 Prozent stellt der Wald einen wirtschaftlich bedeutenden Bereich in der Eifel dar. Dies gilt sowohl für die Holznutzung als auch für den touristischen Bereich. Auch die Landwirtschaft prägt vor allem mit Grünlandnutzung das Landschaftsbild, die gesamte Region hat ein Image als "Landwirtschaftsgebiet". Vor allem mittelständische Unternehmen gestalten die Wirtschaftsstruktur der Eifel. Produzierendes und verarbeitendes Gewerbe sowie das Handwerk sind wichtige Säulen der Wirtschaft in der Eifel.

(Quelle: https://www.leader-eifel.de/de/region-eifel.html)

Insgesamt leben 165.000 Menschen in der Osteifel auf einer Fläche von knapp 2600 qkm. Die größte Stadt ist Daun mit 8.000 Einwohnern.

Die Abbildung zeigt eine Karte des Naturraums Osteifel, auf der die Positionen der Wetterstationen Hersdorf-Weißenseifen im Südwesten und Manderscheid-Sonnenhof im Süden mit roten Punkten markiert werden. Die Landnutzungen Siedlungen, Ackerflächen, Grünland, Weinbau, Laubwälder, Nadelwälder, Mischwälder, Gewässer und Feuchtgebiete werden auf der Karte durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet. Vorherrschende Landnutzungen sind Grünland (23,7 %), Mischwald (22,8 %) und Ackerland (18,3 %).
Landnutzung im Naturraum Osteifel
LandnutzungFlächeAnteil
Ackerland47.453    ha18,3  %
Grünland61.552    ha23,7  %
Weinbau446         ha0,2    %
Obstbau258         ha0,1    %
Laubwald38.499    ha14,8  %
Nadelwald39.098    ha15,1  %
Mischwald59.191    ha22,8  %
Siedlung6.421      ha2,5    %

In der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel sind 14 sektorbezogene  Handlungsfelder beschrieben, die bei der Anpassung an den Klimawandel von Bedeutung sind. Viele Handlungsfelder sind für alle Regionen in Rheinland-Pfalz gleichermaßen relevant. Im Folgenden werden aufgrund der oben genannten Punkte nur für Ihre Region besonders wichtige Handlungsfelder genannt:

Anpassung

In diesem Naturraum gibt es Kommunen, die am Projekt KlimawandelAnpassungsCOACH RLP teilgenommen haben. Während der Projektlaufzeit (zwischen April 2018 und März 2021) wurden sie zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels beraten, auf ihrem Weg zur Anpassung begleitet und bei der Integration des Themas in Verwaltungsabläufe unterstützt. In insgesamt 15 Kommunen (Ortsgemeinden, Städten, Verbandsgemeinden und Landkreisen) wurden mit den Verwaltungen und externen Akteuren über Workshops und vertiefende Themengespräche Themenfelder eingegrenzt und Maßnahmenschwerpunkte gesetzt. In allen Kommunen wurde eine erhebliche Sensibilisierung für das Thema erreicht, viele Aktivitäten wurden angestoßen (beispielsweise die Einrichtung von Arbeitsgruppen) und einzelne Maßnahmen konnten sogar innerhalb der Beratungszeit schon umgesetzt werden. Projektträger war die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. Das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen unterstützte das Projekt als Kooperationspartner. Als Auftragnehmer fungierte das Büro Stadtberatung Dr. Sven Fries. Weitere Partner waren der Deutsche Wetterdienst (DWD) sowie das Landesamt für Umwelt (LfU RLP), die RLP AgroScience GmbH, die Gartenakademie des DLR Rheinpfalz und das Holzbau-Cluster RLP.

Das Coaching zur Klimawandelanpassung wurde in der Verbandsgemeinde Kaisersesch offiziell im Mai 2019 gestartet. Vorab fand bereits ein Erstgespräch in kleinem Rahmen am 19.03.2019 statt. Nach der Erfassung und Bewertung der klimatischen Ausgangsposition (Vergangenheit, Ist-Zustand, Zukunft) und einer Betroffenheits- und Gefährdungsabschätzung (Vulnerabilitätsanalyse) durch den KlimawandelanpassungsCOACH erfolgte am 15.08.2019 der 1. Workshop zur Ausarbeitung von Klimaanpassungsmaßnahmen mit 8 Teilnehmern aus der Politik und der Verwaltung. Der Workshop beschäftigte sich mit den DAS-Handlungsfeldern Gesundheit, Land- und Forstwirtschaft, Wasser, Boden, Bauleitung, Bauwesen und Versicherung-, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Im gemeinsamen Dialog konnten 18 Maßnahmenvorschläge erarbeitet werden. Aus den Vorschlägen wurden die wichtigsten Maßnahmenvorschläge durch den AnpassungsCOACH in Steckbriefe (12) überführt.

Folgende Maßnahmen wurden im Workshop entwickelt:

  • Aufbau eines Klimaanpassungsmanagements
  • Aufstellung von kommunenspezifischen Leitlinien zur Klimaanpassung
  • planungsrechtliche Festsetzungen (Satzungen) und Integration in die Bauleitplanung
  • Initiierung eines Runden Tisches zum Wassermanagement
  • starkregenvorsorgender Waldwegebau
  • Renaturierung von Gewässern
  • Beantragung eines Hochwasservorsorgekonzeptes für das VG-Gebiet
  • ökologisch sinnvolles Grünflächenmanagement
  • Sensibilisierungskampagne für die Bevölkerung zur Gestaltung von Vorgärten & Mitmachaktionen zur Vorgartenumwandlung/-gestaltung
  • Identifizierung besonders erosionsgefährderter Bereiche und landwirtschaftliche Beratung
  • klimagerechter Waldumbau, Baumartenempfehlungen im Klimawandel
  • Waldbrandvorsorge
  • Sensibilisierungskampagne zu klimaangepasstem Bauen mit Holz
  • Dach- und Fassadenbegrünungen
  • Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit in klimawandelrelevanten Themen
  • Info-Veranstaltung Klimawandel
  • Vortrag des KlimaCoach in einer Sitzung des VGR

Weitere Kernelemente des Coachings waren die Einbettung des Projekts in die eigene Webpräsenz, die Vorstellung der Zwischenergebnisse auf dem größeren Netzwerktreffen der beteiligten Modellkommunen am 29.10.2019 in Annweiler am Trifels sowie die Information und Sensibilisierung der Bevölkerung in Lokalmedien.

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