Die Kommunale Klimaoffensive in Rheinland-Pfalz
Im Jahr 2022 hat die rheinland-pfälzische Landesregierung die Kommunale Klimaoffensive ins Leben gerufen, bestehend aus zwei zentralen Bestandteilen: In Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren sowie den Kommunen wurde ein Kommunaler Klimapakt (KKP) geschlossen, der Beratung und Unterstützung bei der Planung sowie Durchführung von Klimaschutz- und Anpassungsprojekten gewährleistet. Das Land fördert im Rahmen des Kommunalen Investitionsprogramms Klima und Innovation (KIPKI) gezielt Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in den Gemeinden und sorgt für deren finanzielle Absicherung.
Kommunaler Klimapakt Rheinland-Pfalz
Um die Kommunen bei den vielfältigen Handlungsfeldern des kommunalen Klimaschutzes und der Anpassung an die Klimawandelfolgen zu unterstützen, haben unter Federführung des Klimaschutzministeriums, das Wirtschafts- und Innenministerium sowie das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden, dem Verband kommunaler Unternehmen und der Energieagentur Rheinland-Pfalz den Kommunalen Klimapakt (KKP) eingerichtet. Der KKP ist ein Kooperationsmodell und folgt daher dem Prinzip "mit den Kommunen für die Kommunen".
Kernpunkt des KKP ist ein gegenseitiges Leistungsversprechen: Beigetretene Kommunen forcieren ihr Engagement im Klimaschutz und in der Anpassung an Klimawandelfolgen und bekennen sich zu den Klimaschutzzielen des Landes. Im Gegenzug erhalten beigetretene Kommunen zusätzliche Unterstützungsleistungen des Landes durch gezielte Beratung, Information und Vernetzung.
Beratung durch das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen
Das RLP-KfK unterstützt Kommunen in Rheinland-Pfalz dabei, den Klimawandel zu verstehen, regionale Auswirkungen zu erkennen und entsprechende Anpassungsmaßnahmen zu planen und in die Umsetzung zu bringen. Die Beratung zielt darauf ab, die eigene Betroffenheit zu erkennen und Gefährdungslagen zu bewerten, um darauf aufbauend gezielte Konzepte und Maßnahmen für eine integrierte nachhaltige Kommunalentwicklung zu entwerfen und umzusetzen. Das RLP-KfK unterstützt Kommunen dabei, abhängig von der jeweiligen Ausgangslage und den lokalen Besonderheiten, ihren Weg zur Anpassung zu finden und zu gestalten. Der persönliche Kontakt sowie der Erfahrungs- und Wissensaustausch stehen dabei jeweils im Fokus.
Im Rahmen des KKP bieten Expert*innen des RLP-KfK insbesondere zu foglenden Bereichen Unterstützungsmöglichkeiten an:
Das RLP-KfK bereitet Daten zu Klimasignalen und Klimawirkungen regelmäßig auf und erstellt passende Visualisierungen. Die eigene Webseite klimawandel.rlp.de bündelt dabei Informationen und Visualisierungen und macht sie allgemein verfügbar. Hier sind umfangreiche und aktuelle Informationen zu den Themen Klimawandel, Klimawandelfolgen und Anpassung in Rheinland-Pfalz selektiert, aufbereitet und dargestellt. Visualisierungen zu beobachtbaren Klimaveränderungen sowie möglichen Klimaentwicklungen der Zukunft können im Klimadaten-Tool interaktiv regionalspezifisch ausgewertet und abgerufen werden. Ein ergänzendes Angebot sind regionale Klimasteckbriefe mit den wichtigsten Klimadaten für alle Landkreise und kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz. In den Kartenwerken Klimaanpssung des LfU werden Ihnen Karten auf kommunaler Ebene mit Kaltluftnahnen, Cold-Hot-Spots und Klimatopkarten angeboten.
Die Anpassung an Klimawandelfolgen ist ein fortlaufender, sich entwickelnder Prozess, der lokal in den Kommunen geplant und umgesetzt wird. Das RLP-KfK berät themenspezifisch und datengestützt zu Kernpunkten der kommunalen Anpassung an Klimawandelfolgen.
Dabei geht es insbesondere um folgende Themen:
- strukturelle Integration von Anpassung an Klimawandelfolgen in kommunale Verwaltungsarbeit
- Erarbeitung und Implementierung von Konzepten, z. B. zu Starkregen-, Hitze-, Dürrevorsorge, unter Berücksichtigung der Handlungsfelder der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
- Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen. z. B. an öffentlichen Plätzen, Straßen und kommunalen Liegenschaften
- Implementierung von Klimakommunikation und Partizipation
- Beantragung von Fördermitteln
- Begleitung von Projekten und Modellvorhaben zur Förderung des Erkenntnisgewinns und methodischer Weiterentwicklungen
Das RLP-KfK informiert über den Klimawandel, dessen Folgen und Anpassungsmaßnahmen und stellt aufgearbeitete Informationen, Praxisbeispiele, Handlungshilfen und Leitlinien sowie Argumentationshilfen zielgruppenspezifisch und bedarfsorientiert für die kommunale Arbeit bereit.
Beispielsweise zu folgenden Themenbereichen:
- Erstellung und Umsetzung von Anpassungskonzepten
- Wassersensible Stadtentwicklung/Schwammstadtprinzip
- Stadtgrün, Stadtbäume und Biodiversität
- Kommunale Klimarisikoanalysen
- Hitze und Gesundheit
- Klimakommunikation, Partizipation und Beteiligungsformate
- Klimaresiliente Dach- und Fassadenbegrünung
- Waldbrandvorsorge/-management
- Starkregenvorsorge
Ein zentrales Angebot des RLP-KfK an Kommunen ist zudem, die Kommunikation und Vernetzung untereinander zu stärken und Kooperation mit und zwischen unterschiedlichen Akteur*innen auf Kommunaler-, Landes- und Bundesebene auszubauen. In dem Zusammenhang werden regelmäßige Fortbildungs-, Austausch- und Netzwerkangebote zu zentralen Themen angeboten. Um das landesweite Netzwerk der Klimaanpassungsmanager*innen (KAM-Netzwerk RLP) und Expert*innen weiter auszubauen und zu etablieren, werden fortlaufend Formate entwickelt und angeboten. Aktuelle Berichte, Hintergrundinformationen aber auch Veranstaltungshinweise werden auf der Homepage des RLP-KfK regelmäßig angekündigt.
Kontaktmöglichkeiten
Sie wollen das Thema kommunale Anpassung an Klimawandelfolgen weiter forcieren, konkrete Planungen umsetzen, vorhandenes Wissen ausbauen und sich mit anderen Akteur*innen und Expert*innen weiter vernetzen?
Dann kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!
Kommunales Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation
Das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) stellt allen rheinland-pfälzischen Kommunalen Gebietskörperschaften Fördermittel für Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen zur Verfügung. Insgesamt umfasst das Programm 250 Millionen Euro. Das Programm besteht aus zwei Teilen:
- 180 Millionen Euro für eine einwohnerbezogene Pauschalförderung an alle Verbandsgemeinden, Städte und Kreise. Ortsgemeinden profitieren über die Verbandsgemeinden. Ein kommunaler finanzieller Eigenanteil ist nicht notwendig. Diesen Teil verantwortet das Ministerium für Klimaschutz und Umwelt, Energie und Mobilität.
- 60 Millionen Euro für einen Wettbewerb für Kommunale Gebietskörperschaften und private Unternehmen für Klimaschutzmaßnahmen. Diesen Teil verantwortet das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Dabei werden Projekte im Kontext der Wasserstoffstrategie des Landes gefördert sowie Projekte zur Entwicklung nachhaltiger Innenstädte der Zukunft, der Förderung kommunaler Wärmenetze sowie der nachhaltigen Entwicklung sozialer Begegnungsorte in Kommunen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der KIPKI Website der Landesregierung.
Die restlichen Mittel beinhalten Administrierungskosten sowie Beratungskosten.
Basierend auf einem Maßnahmenkatalog konnten kommunale Gebietskörperschaften Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen auswählen, die bei ihnen vor Ort sinnvoll und gut umgesetzt werden können. Dabei umfasste der Maßnahmenkatalog im Anpassungsbereich zum Beispiel die Entsiegelung und Begrünung von Flächen, Maßnahmen für die Begrünung von Dächern und Gebäudefassaden sowie Anpassungsmaßnahmen für Schulen und Kindertagesstätten.
Beratung durch das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen
Das RLP-KfK unterstützt Kommunen in Rheinland-Pfalz bei der erfolgreichen Umsetzung von Projekten zur Anpassung an Klimawandelfolgen und berät dabei auch zur KIPKI-Pauschalförderung im Bereich kommunaler Anpassungsmaßnahmen.
Kontaktmöglichkeiten
Sie benötigen fachliche Beratung zur KIPKI-Pauschalförderung zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen? Dann kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns über Ihre Anfrage!