Hagelschäden

Hagel ist ein seltenes Extremwetterereignis, das in Wäldern große Schäden anrichten kann. Meist treten die Ereignisse räumlich konzentriert auf. Ein schwerer Hagelsturm hat im Juni 2008 im Forstamt Hinterweidenthal südwestlich von Merzalben auf einer Waldfläche von etwa 300 Hektar massive Schäden hervorgerufen. Durch den Hagelschlag wurden Nadeln und Blätter sowie Teile der Rinde an Zweigen und Stamm abgeschlagen. Betroffen waren vornehmlich Kiefernbestände mit Beimischungen aus Buche und Traubeneiche sowie Douglasien (s. Bild). Hagel ist häufig mit Gewittern verbunden und tritt – im Gegensatz zu Starkregen und Windböen – räumlich begrenzt und innerhalb Deutschlands stark variierend auf, mit den meisten Ereignissen im Süden Deutschlands bzw. im Lee von Mittelgebirgslagen. Gewitterbegünstigende Wetterlagen haben in den letzten drei Jahrzehnten überall in Deutschland zugenommen, wobei die Zunahme nur für die Mitte Deutschlands signifikant ist.

Das Bild zeigt eine Waldfläche von oben, bei der einige Kiefern abgestorben sind.
Abgestorbene Kiefern nach lokalem Hagelschlag bei Merzalben (Südwestpfalz)

Hagel begünstigende Wetterlagen können in Zukunft häufiger vorkommen

Aussagen über Änderung von Hagelstürmen in der Zukunft bzw. infolge des Klimawandels sind schwieriger und unsicher, da Hagelstürme nicht zuverlässig mit Klimamodellen simuliert werden können. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass Hagelereignisse und damit verbundene Großwetterlagen zunehmen könnten und Ereignisse mit großen Hagelkörnern bis Ende 2100 häufiger werden. Durch mehr Wasserdampf in der Atmosphäre wird wahrscheinlich auch das Potenzial für schwere Gewitter und Hagel weiter ansteigen. Für unsere Wälder bedeutet dies, dass neben anderen biotischen und abiotischen Faktoren Schäden durch Hagelschlag häufiger und intensiver werden könnten.