Hitzemortalität
Extreme Hitze kann dazu führen, dass Menschen sterben. Dies passiert nicht nur in südlichen Ländern, sondern auch in Deutschland – auch in Rheinland-Pfalz. Hitze und besonders Hitzewellen können einen erheblichen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und seine Gesundheit ausüben. In der Vorderpfalz, als eine der heißesten Regionen Deutschlands, wurden in den letzten Jahren 35, 34, und 32 heiße Tage pro Jahr beobachtet (2003, 2022, 2018). Auf Basis von Satellitendaten können regionale Unterschiede besonders gut dargestellt werden. Als heiß und dauerheiß sind im Mittel nur 8 % der Landesfläche von Rheinland-Pfalz klassifiziert, jedoch leben in diesen Räumen mehr als 20 % der Bevölkerung. Zu den heißesten Gebieten gehören vor allem die großen Städte an Mosel und Rhein wie Trier, Koblenz, Mainz und Ludwigshafen. Besonders der Großraum Ludwigshafen fällt durch eine weit ins Hinterland reichende Wärmebelastung auf.
Zusammenhang zwischen Hitze und Todesfällen
Die Übersterblichkeit durch Hitze kann berechnet werden. Das Robert-Koch-Institut stellt dies deutschlandweit zur Verfügung. Eine etwas detailliertere Analyse wurde für Rheinland-Pfalz im Rahmen einer Bachelorarbeit erstellt. Die Ergebnisse zeigen auf, dass in Rheinland-Pfalz in besonders heißen Jahren (z. B. 2003, 2006, 2015, 2018) regelmäßig Todesfälle durch Hitze auftreten. Zudem wird deutlich, dass das größte Risiko an Hitze zu sterben für Hochaltrige (>75 Jahre) besteht, da ihr Organismus nicht mehr ausreichend in der Lage ist runterzukühlen.
Entwicklungen in der Zukunft
Klimaprojektionen zeigen auf, dass in Zukunft mit einer Erhöhung der mittleren Temperaturen, einer Verstärkung rascher Temperaturschwankungen und einer Verstärkung von Hitzeextremen (Maximaltemperaturen am Tag und in der Nacht) zu rechnen ist.
- Jöhnk 2023, „Schätzung der hitzebedingten Exzessmortalität in Rheinland-Pfalz zwischen 2003 und 2021“, TH Bingen
- Zacharias, S. & Koppe, C., 2015: Einfluss des Klimawandels auf die Biotropie des Wetters und die Gesundheit bzw. die Leistungsfähigkeit der Bevölkerung in Deutschland. Umweltbundesamt - Umwelt & Gesundheit, 06/2015, 139
Thermalkartierung
Die Thermalkartierung basiert auf Daten des MODIS Instrumentes auf dem NASA Satelliten Aqua, der Rheinland-Pfalz zwischen 2002 und 2022 zweimal täglich in 700km überflog. Zur Ermittlung der thermischen Belastung werden wolkenfreie Tag- und Nachtmessungen aus den Sommermonaten Juni, Juli und August verwendet. Gebiete, die sowohl bei den Tag- als auch bei den Nachtwerten zu den wärmsten 5 % gehören, werden als dauerheiß klassifiziert. Die anderen Klassen sind nur von den Tageswerten abhängig und die Grenzen bei den Temperaturen des 95, 75, 50, 25 und 5 % Perzentil festgelegt. Die als sehr kühl klassifizierten Gebiete gehören also in den Sommermonaten tagsüber zu den 5 % der kühlsten Gebiete in Rheinland-Pfalz.
Hitzebedingte Exzessmortalität
- hitze.info | Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V
- Hitzeservice | Bundesministerium für Gesundheit
- Hitze-Informationsportal des Landes | Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz
- Gut durch die Sommerhitze (pdf) | LMU Klinikum
- Der Hitzeknigge (pdf) | Umweltbundesamt
- Klimawandel und Gesundheit: Tipps für sommerliche Hitze und Hitzewellen (pdf) | Deutscher Wetterdienst
- Wetterwarndienst | Deutscher Wetterdienst