Nagetiere

Nagetiere können Krankheiten übertragen. Der Klimawandel kann die Populationsdichte von Nagetieren beeinflussen und daher indirekt auch auf die Gefährdung der Übertragung von Krankheiten wirken. Ein bekanntes Beispiel ist das Hantavirus, welches in Deutschland vor allem durch Rötelmäuse übertragen wird. Die Tiere erkranken selbst nicht, durch Kontakt mit Speichel, Urin oder Kot der Tiere können sich Menschen jedoch infizieren und schwer erkranken. Die Erkrankung ist in Deutschland seit 2001 meldepflichtig, daher können die aktuellen Zahlen beim Robert-Koch-Institut abgefragt werden.

Zusammenhang zwischen Hantavirus und Klimawandel ist komplex

Der Einfluss des Klimawandels ergibt sich durch die zunehmende Häufigkeit der Buchenmastjahre in Rheinland-Pfalz. Das sind Jahre mit besonders starker Fruchtbildung. Während die Mastjahre früher alle 3-7 Jahre auftraten, hat sich das Intervall durch die bereits erfolgte Klimaänderung bereits auf 2-3 Jahre verkürzt. Das üppige Nahrungsangebot führt meist im Folgejahr zu größeren Mauspopulationen. Zeitgleich kann in den Folgejahren eine höhere Infektionsrate mit Hantaviren festgestellt werden. Den Buchenmastjahren (grün unterstrichen) folgen jeweils Jahre mit hohen Hantavirus-Infektionszahlen (rote Pfeile). Ein besonders starker Ausbruch war 2012 mit 83 Fällen zu erkennen. Da 2023 wieder ein Buchenmastjahr war, ist für 2024 mit einem Virus-Jahr zu rechnen.