Pollensaison
Wärmere Winter und höhere Frühlingstemperaturen verursachen einen früheren Austrieb von Pflanzen. Dies führt zu einem früheren Pollenflug und damit einhergehend einem früheren Start von Allergien im Jahr. Mancherorts blüht die Hasel bereits im Dezember. Nach aktuellem Kenntnisstand gibt es weitere Zusammenhänge zwischen der aktuellen Witterung, dem Klima und der CO2-Konzentration. So gibt es Hinweise darauf, dass durch höhere Temperaturen und mehr CO2 in der Atmosphäre die Pollenkonzentration (z. B. von Birken- und Olivenpollen) ansteigt. Weiterhin kann eine höhere CO2-Konzentration die allergene Wirkung von Pollen verstärken, indem deren Oberflächenstrukturen verändert werden.
Früherer Start der Pollensaison
Darüber kann auch der Beginn der Pollensaison anhand der Pollenphasen typischer Frühblüher dargestellt werden. Dazu zählt neben der Hasel z. B. in erster Linie die Erle. Ihnen folgen üblicherweise die Birke und Esche als allergieauslösende Baumarten und im weiteren Verlauf die Gräser, darunter der Wiesen-Fuchsschwanz, der Roggen, und der Beifuß. Seit einigen Jahren ist in Rheinland-Pfalz die Beifuß-Ambrosie etabliert. Ihre Pollen gelten als diejenigen mit dem weltweit stärksten allergischen Potential. Ihre Blütezeit liegt im Spätsommer, wodurch sich die allergene Pollensaison in Rheinland-Pfalz verlängert. Besonders ab den 90er Jahren ist ein Trend zu früheren Pollenphasen ersichtlich. Die Jahr zu Jahr Variabilität bleibt jedoch besonders für die Frühblüher Hasel und Erle weiterhin hoch.
Die Karte zeigt die regionalen Unterschiede des mittleren Blühbeginns in Rheinland-Pfalz basierend auf den Naturräumen anhand der Hänge-Birke. Der mittlere Blühbeginn, und damit der Start der Pollensaison für die Hänge-Birke, der letzten 30 Jahre (1995-2024) war der 14. April. Deutlich sind jedoch Unterschiede in den Naturräumen von knapp 4 Wochen zu beobachten. Besonders früh startet die Pollensaison der Birke in der Vorderpfalz (12 Tage eher) und spät im Westerwald (10 Tage später).
Die phänologischen Beobachtungsdaten beruhen auf ehrenamtlichen Beobachtungen und werden vom Deutschen Wetterdienst bereitgestellt und vom LfU Ref 6.1 aufbereitet.