Ambrosia

Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) kommt aus Nordamerika, wurde aber bereits im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt. In einigen Ländern wie Ukraine, Ungarn, Frankreich und Italien bildet sie bereits große Bestände. Auch in Deutschland breitet sie sich inzwischen aus, bisher in Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg. 

Die Art wird aus Naturschutzsicht als potentiell invasiv eingestuft. Dies ist jedoch nicht das Hauptproblem: Die Pollen der Ambrosia sind hochgradig allergen! Neben typischen Heuschnupfen-Symptomen treten auch schwere Fälle mit Asthma auf. Ambrosia-Pflanzen bilden eine außerordentlich große Menge an Pollen, ca. 1 Milliarde Pollen pro Pflanze, die sich in einem Umkreis von 100 km verteilen können. Die späte Blütezeit von Juli bis Oktober verlängert die Pollenbelastung in unseren Breitengraden um bis zu zwei Monate. Da die Pollen besonders aggressiv sind, reichen bereits 15 Pollenkörner pro m³ Luft aus, um allergische Reaktionen hervorzurufen (zum Vergleich: bei Gräsern sind es ca. 50 Körner pro m3).

Der Klimawandel verstärkt die Ausbreitung der Ambrosia

Der Klimawandel in Rheinland-Pfalz kommt der Ambrosia entgegen: Die wärmeren Temperaturen erlauben der Pflanze eine frühe Keimung, so dass die Vegetationszeit lange genug ist, um reife Samen zu produzieren. Außerdem gibt es Hinweise auf eine gesteigerte gesundheitliche Gefährdung durch die Art:  Eine höhere CO2-Konzentation in der Luft erhöht die Blütenbildung und Pollenproduktion der Pflanze und die Pollen haben bei Trockenstress eine stärkere allergene Wirkung.

2013 wurden in Rheinland-Pfalz erste Bestände erfasst. Die Anzahl der Pflanzen je Bestand reicht von einzelnen Exemplaren bis hin zu Massenbeständen. Die Großbestände (50-500 Exemplare) haben seitdem zugenommen. Sofern erfasst, können die Bestände in Nutzungsarten der Standorte unterschieden werden. Die meisten Bestände liegen an Straßenrändern vor. 

Helfen Sie mit

Um die weitere Ausbreitung dieser Pflanze in Rheinland-Pfalz zu verhindern, ist es besonders wichtig, frühzeitig neue Vorkommen zu kennen und diese möglichst zu entfernen. Haben Sie Ambrosia entdeckt? Dann melden Sie das gerne.

Themenheft 'Beifuß-Ambrosie'
Beifuß-Ambrosie

Die gemeldeten Pflanzenbestände wurden in drei Klassen eingeteilt:

  • Kleinbestände: 1 bis 49 Individuen
  • Großbestände: 50 bis 500 Individuen
  • Massenbestände: 501 und mehr Individuen