Windwurf
In den rheinland-pfälzischen Wäldern haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Stürme in Form von Tiefdruckgebieten große Schäden angerichtet. Schwere Stürme (mit Windgeschwindigkeiten ab 89 km/h) können Bäume brechen, orkanartige Stürme und Orkane (mit Windgeschwindigkeiten ab 118km/h) können Bäume entwurzeln und im Extremfall schwere Verwüstungen anrichten. Durch den Klimawandel geschwächte Bäume, z. B. infolge von langanhaltender Trockenheit und Befall durch Krankheiten und Schaderreger, sind grundsätzlich anfälliger für Sturmschäden. Ein erhöhtes Schadensrisiko besteht auch auf Grund des in den Wintermonaten zunehmenden Niederschlags. Dieser kann vermehrt zu Bodenvernässung führen, so dass Bäume, gerade in der Sturmsaison im Herbst und Winter, weniger gut verankert sind. Ob Stürme zusätzlich durch den Klimawandel häufiger und/oder intensiver werden, ist momentan noch Gegenstand der Forschung.
Durch den Klimawandel kann sich die Gefahr von Sturmschäden verstärken
Die Abbildung zeigt die Ausscheiderate auf Grund von Windwurf für die vier Hauptbaumarten Fichte, Buche, Eiche und Kiefer. Besonders die Jahre 2007, 2010 und 2018 zeigen hohe Ausscheideraten besonders für die von Nadelbaumreinbeständen geprägte Fichte, deren Wurzeltiefe geringer ist als für die anderen Baumarten. Ausschlaggebend für die Windwurfereignisse waren 2007 „Kyrill“ (ca. 2 Millionen Festmeter Schadholz), 2010 „Xynthia" (ca. 3,3 Mio Festmeter Schadholz) und 2018 „Friederike".
Gesunde und resiliente Wälder reduzieren die Anfälligkeit der Bäume
Die Entwicklung und Förderung vielfältig strukturierter, vitaler und stabiler Laub- und Nadelmischwälder dient dem Aufbau klimaresilienter Wälder und ist auch eine gezielte Maßnahme, um Schäden durch Windwurf vorzubeugen.
Beobachtung
Die Daten der Ausscheiderate basieren auf der jährlichen Waldzustandserhebung (WZE) im 4 x 12 km-Raster. Die Stichprobe umfasst in Rheinland-Pfalz 168 Aufnahmepunkte, an denen knapp 4000 Bäume beprobt wurden. Die Daten werden seit 1984 erhoben und sind, basierend auf dem Rasternetz der WZE, flächenrepräsentativ für alle Waldflächen.