Hitze- und Trockenstress
Extreme Witterungsverhältnisse, wie Hitze und damit einhergehende Trockenheit, können Bäume schwächen und somit zu Trockenstress führen. Dabei kann die Solarstrahlung direkt Blätter schädigen und eine Art Sonnenbrand hervorrufen. Problematischer ist jedoch die durch die höheren Temperaturen hervorgerufene verstärkte Verdunstung. Das führt nicht nur zu einem erhöhten Wasserbedarf der Bäume selbst, sondern auch zu trockeneren Böden, die diesen erhöhten Wasserbedarf häufig nicht mehr bedienen können. Um die Verdunstung zu reduzieren, werfen manche Bäume ihr Laub ab. Weniger Laub schränkt jedoch die Photosynthese-Leistung und damit das Wachstum der Bäume ein. Hitze und Trockenstress ist damit ein wichtiger Faktor für den Zustand des Waldes.
Klimawandel als schwächender und auslösender Faktor
Der Klimawandel erhöht nicht nur die mittleren Temperaturen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit von Extremereignissen und kann somit doppelt auf die Baumgesundheit einwirken. Dies kann über die sogenannte Manion-Spirale erläutert werden (vgl. Abbildung linnks). Sind Bäume bereits geschwächt, z. B. durch eine klimatische Veränderung (blau), kann starke Trockenheit (oder ein anderes Klima-Ereignis, gelb) den Sterbeprozess auslösen. Ein Befall mit Schaderregern (rot) kann die negative Entwicklung verstärken und das Absterben dadurch beschleunigen. In der Abbildung rechts steht die Zunahme der mittleren Temperatur für die klimatische Veränderung, während z.B. das Jahr 2018 nicht nur durch eine hohe Anzahl an Hitzewellen, sondern auch durch Trockenheit (nicht gezeigt) als Klimaereignis den sterbeprozess vielerorts ausgelöst hat.
Weitere Zunahme von Trockenperioden bis zum Ende des Jahrhunderts
Durch länger anhaltende und häufiger wiederkehrende Trockenperioden in der Vegetationszeit von Mai bis September erhöht der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit von Trockenstress.
- T. Mette et al.: Klimaänderung als schwächender Faktor