Saar-Nahe-Bergland

Exposition

Die Abbildung zeigt eine Karte von Rheinland-Pfalz, auf welcher die Grenzen der Naturräume eingezeichnet sind. Der Naturraum Saar-Nahe-Bergland, welcher sich in der Mitte des Bundeslandes befindet, wurde gelb markiert, während der Rest der Karte grau ist.

Das Saar-Nahe-Bergland ist ein vielgestaltiges Berg- und Hügelland mit einem Mosaik von Wald und Offenland. Das Nordpfälzer Bergland reicht vom Haardtgebirge im Süden bis zum Rheinischen Schiefergebirge im Norden. Markante Bergkuppen und Höhenrücken aus vulkanischem Gestein wie der Donnersberg als höchster Berg der Pfalz (686 m) und die Potzberg-Königsberg-Gruppe (562 bzw. 567 m) sowie das Baumholder Plateau (500-550 m) setzen die Akzente dieser Landschaft. Dazwischen liegt altes Siedlungsland mit ausgeglicheneren Reliefformen und relativ fruchtbaren Böden. Den Nordrand des Saar-Nahe-Berglands bilden das Obere Nahebergland als Gebirgssockel des Hoch- und Idarwalds im Westen und die Soonwaldvorstufe als Sockel des Soonwaldes im Osten. Das Obere Nahebergland stellt mit Höhen um 500 m den höchst gelegenen Teil des Saar-Nahe-Berglandes dar und wird im Norden vom Gebirgskamm des Hoch- und Idarwaldes begrenzt. Hier überwiegen vulkanische Gesteine und deren Abtragungssedimente sowie Schiefer, Schiefertone und Sandstein. Die Soonwaldvorstufe liegt auf etwa 400 m Höhe. Landschaftliche Leitstruktur des Saar-Nahe-Berglandes ist das Nahetal, das besonders durch schroffe, felsige, mediterran anmutende Talabschnitte bekannt ist. Im Kontrast hierzu steht die ausgedehnte Sobernheimer Talweitung mit agrarischer Prägung. Die Kaiserslauterer Senke bildet den Abschluss des Saar-Nahe-Berglandes nach Süden. Es handelt sich um eine weite Senke mit großflächigen Moorgebieten in den Kernbereichen. Heute wird die Moorniederung in den unbebauten Bereichen durch ein Mosaik von Grünland und Wald geprägt.

(Quelle: Naturschutz Rheinland-Pfalz: Großlandschaft 19)

Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt zwischen 7,0 und 10,0 °C. Die Niederschläge liegen im Jahresmittel zwischen 500 und 1150 mm. 

Die Abbildung zeigt ein Klimadiagramm für die Periode 1971 bis 2000 für die Klimastation Brücken, welche sich auf 390 m befindet. Erkennbar sind die Jahresverläufe der Temperatur und der Niederschlagssumme. Es handelt sich in allen Monaten um humides Klima. Die Temperatur ist mit etwa 0 °C im Januar am niedrigsten und erreicht im Juli und August bei etwa 16 °C ihr Maximum. Die Niederschlagssumme ist im April, Juli und August am geringsten und im Dezember und Januar am höchsten. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 7,6 °C, während die Jahressumme der Niederschläge 1029 mm beträgt.
Klimadiagramm für die Periode 1971 bis 2000 und die Station Brücken

Klimavariable1994 - 2023Änderung im Naturraum1Änderung in RLP
Jahresmitteltemperatur9,9       °C+ 1,9      °C+ 1,7    °C
heiße Tage11        d/a+ 6         d/a+ 6       d/a
Sommertage47        d/a+ 19       d/a+ 17     d/a
Eistage14        d/a- 8          d/a- 8        d/a
Frosttage71        d/a- 20        d/a- 16      d/a
Sonnenscheindauer1699    h/a+ 7         %+ 7       %
Niederschlag764      l/m²+ 8         %+ 6       %
ergiebiger Niederschlag
(20 mm)
4          d/a-             d/a-           d/a

 

1Die Änderung bezeichnet die Differenz einer aktuellen Klimatologieperiode (1994-2023) zu der vergangenen Klimatologieperiode. Je nach Variable bezieht sich die vergangene Klimatologieperiode auf den Zeitraum 1881-1910 (Temperatur, Niederschlag) oder 1951-1980 (Kenntage, Sonnenscheindauer). Nicht signifikante Änderungen werden in der Tabelle als "-" dargestellt.

Weitere Informationen zum Klima und zum Klimawandel in der Region Siegerbergland finden Sie unter der Rubrik Klimatische Änderungen.

Sensitivität

Die Region wird stark landwirtschaftlich genutzt. Die Wirtschaftsstruktur ist von klein- und mittelständigen Unternehmen geprägt. Die Region setzt vermehrt auf Tourismus. So wurde beispielsweise im Frühjahr 2011 der Pfälzer Höhenweg als Premiumwanderweg eröffnet.

Im Naturraum Saar-Nahe-Bergland leben etwa 466.000 Menschen. Die größte Stadt ist Kaiserslautern an der Grenze zum Pfälzerwald mit 98.500 Einwohnern. Die Fläche beträgt 2400 qkm. 

Die Abbildung zeigt eine Karte des Naturraums Saar-Nahe-Bergland, auf der die Positionen der Wetterstationen Brücken im Westen, Niederwörresbach im Nordwesten und Ruppertsecken im Osten mit roten Punkten markiert werden. Die Landnutzungen Siedlungen, Ackerflächen, Grünland, Weinbau, Laubwälder, Nadelwälder, Mischwälder, Gewässer und Feuchtgebiete werden auf der Karte durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet. Vorherrschende Landnutzungen sind Ackerland (30,3 %), Grünland (23,1 %) und Laubwald (22,1 %).
Landnutzung im Naturraum Saar-Nahe-Bergland
LandnutzungFlächeAnteil
Ackerland73.330    ha30,3   %
Grünland55.912    ha23,1   %
Weinbau1.611      ha0,1     %
Obstbau197         ha0,1     %
Laubwald55.194    ha22,1   %
Nadelwald14.971    ha6,2     %
Mischwald21.282    ha9,1     %
Siedlung14.835    ha6,1     %

In der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel sind 14 sektorbezogene Handlungsfelder beschrieben, die bei der Anpassung an den Klimawandel von Bedeutung sind. Viele Handlungsfelder sind für alle Regionen in Rheinland-Pfalz gleichermaßen relevant. Im Folgenden werden aufgrund der oben genannten Punkte nur für Ihre Region besonders wichtige Handlungsfelder genannt:

Anpassung

In diesem Naturraum gibt es Kommunen, die am Projekt KlimawandelAnpassungsCOACH RLP teilgenommen haben. Während der Projektlaufzeit (zwischen April 2018 und März 2021) wurden sie zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels beraten, auf ihrem Weg zur Anpassung begleitet und bei der Integration des Themas in Verwaltungsabläufe unterstützt. In insgesamt 15 Kommunen (Ortsgemeinden, Städten, Verbandsgemeinden und Landkreisen) wurden mit den Verwaltungen und externen Akteuren über Workshops und vertiefende Themengespräche Themenfelder eingegrenzt und Maßnahmenschwerpunkte gesetzt. In allen Kommunen wurde eine erhebliche Sensibilisierung für das Thema erreicht, viele Aktivitäten wurden angestoßen (beispielsweise die Einrichtung von Arbeitsgruppen) und einzelne Maßnahmen konnten sogar innerhalb der Beratungszeit schon umgesetzt werden. Projektträger war die Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. Das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen unterstützte das Projekt als Kooperationspartner. Als Auftragnehmer fungierte das Büro Stadtberatung Dr. Sven Fries. Weitere Partner waren der Deutsche Wetterdienst (DWD) sowie das Landesamt für Umwelt (LfU RLP), die RLP AgroScience GmbH, die Gartenakademie des DLR Rheinpfalz und das Holzbau-Cluster RLP.

Das Coaching zur Klimawandelanpassung wurde im Landkreis Birkenfeld offiziell Anfang April 2019 gestartet und endete Ende März 2020. Während des Coaching-Zeitraums wurden Veranstaltungen und Workshops rund um das Thema Anpassung an Klimawandelfolgen durchgeführt. Die Auftaktveranstaltung fand digital am 23.04.2019 statt. Die Veranstaltung diente einer ersten Sensibilisierung von Verwaltung und Politik zu Fragen des Klimawandels und der Klimawandelanpassung allgemein und für den Landkreis Birkenfeld. Bereits im März zuvor unterstützte der AnpassungsCOACH im Rahmen der öffentlichen Informationsveranstaltung zu „Ursachen und Folgen von Starkregen“ (organisiert durch den Nationalparklandkreis Birkenfeld und die Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld), da in der Region im Vorjahr bereits etliche Schäden durch Starkregen zu verzeichnen waren und die Notwendigkeit zur Sensibilisierung der Bevölkerung bereits klar erkannt war. In einem weiteren verwaltungsinternen Expertengespräch wurden Aspekte der Starkregenvorsorge u.a. bezogen auf Erosionsschutz im Wald adressiert. Im November wurden sinnvolle Anpassungsmaßnahmen zu sommerlichem Hitzeschutz, Starkregenvorsorge und grüner Infrastruktur zusammen mit dem Kreisentwicklungsbeirat diskutiert.

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